perm filename REZ.TEX[RPR,TEX] blob sn#575882 filedate 1981-03-31 generic text, type C, neo UTF8
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C REC  PAGE   DESCRIPTION
C00001 00001
C00002 00002	\input basic \hsize 6 in \vskip 1 in \ctrline{[A Non-Sigmatic Translation]}
C00009 ENDMK
CāŠ—;
\input basic \hsize 6 in \vskip 1 in \ctrline{[A Non-Sigmatic Translation]}
\ctrline{Battu[s]}   \par
Donald Knuth hat wieder ein pr\"achtiges Buch gemacht. Das h\"atte er sich
eigentlich gar nicht leisten d\"urfen, denn vor ein paar Jahren hat dieser
Amerikaner vor aller Welt versprochen, eine Reihe von sieben B\"uchern
zu schreiben, die die Bibel diese Faches werden sollten. Viele bezweifeln,
ob die Reihe jemals zuende kommt. Knuth scheint jetzt ein Jahr gebraucht
zu haben, und zwar nicht f\"ur den Inhalt seiner B\"ucherreihe, sondern
f\"ur die ihre Form.\par
Er hat drei Artikel in dem Buch \sl TEX and Metafont \rm zusammengefa\ss t, und zwar
einen Artikel \"uber das Setzen von mathematischer Fachliteratur, einen Artikel \"uber
die computergest\"utzte Herstel-lung von Schrifttr\"agern durch den Endbenutzer
sowie einen dar\"uber, wie der Autor eines Buches selbst bestimmen kann, wie sein 
Buch aussehen soll und wie er das mit Hilfe eines Computers erreichen kann.
\par Auch wer nicht ein Buch zu schreiben beabsichtigt, kann an der
un\"ubertrefflichen Weise Gefallen finden, wie er [Knuth] pr\"azise und gef\"allig
die Worte hintereinandersetzt. Dieses Buch geh\"ort zu der neuen
Art von Programmierb\"uchern. In einem Jahrhundert wird man einsehen,
da\ss  das Erlernen von Programmiersprachen, so wie sie in den letzten
Jahren entwickelt worden sind, um auf eine bequeme Weise Befehle an einen
Computer geben zu k\"onnen, f\"ur den Mann oder die Frau selbst wichtiger
sind als f\"ur den Computer [f\"ur jedermann und jedefrau wichtiger sind
als f\"ur den Computer]. Ob es jetzt eigentlich so ideal wird, wenn jeder Autor
ganz in seinem eigenen Stil das Aussehen von seinem Buch bestimmen kann,
ist mir eine Frage. Die Gestaltung des Inhalts eines Buches bleibt nun
einmal ein ganz anderes Feld als das Einrichten der \"au\ss eren Form.
Dazu kommt noch eine paradoxale Sache: Wenn jeder das typographische
Programm von Donald Knuth kennt, wird es nicht mehr n\"otig sein, die
Setzaufgaben eigentlich durch einen Computer ausf\"uhren zu lassen.
Denn der Leser kann die Satzbefehle des Autors selbst interpretieren.
Der vielleicht seltsame Genu\ss , der darin besteht, Musik aus Partituren
zu lesen, wird dann ersetzt werden durch den exquisiten Genu\ss ,
ein linearisiertes Buch zu lesen, um f\"ur das inwendige Auge
die gemeinte (beabsichtigte) vortreffliche Typographie zu schaffen.\par
Diese \"Uberlegungen verhindern es nicht, da\ss  die M\"oglichkeit,
auch dem geistigen Urheber des Inhalts eines Buches die Freiheit zu
geben, das Aussehen des Buches zu gestalten, sehr attraktiv bleibt.
\par
In diesem Artikelchen konnte ich nat\"urlich nicht versuchen, die
Form eines Artikel vom Inhalt beeinflussen zu lassen. In einem Wochenblatt
geht das nicht. Ich habe jedoch als Ausweg einen Trick gefunden:
\par
Knuth l\"a\ss t deutlich werden, wie mit einer bestimmten Formel 
die Letternform bestimmt werden kann. Nur f\"ur einen Buchstaben gibt
es keine wundervollen Bilder. Knuth gibt das auch zu. Dies macht deutlich,
da\ss  auch bei der vom Wissen der genauen Ma\ss e bestimmmten Erzeugung
f\"ur den Buchstaben in fr\"uheren Jahrhunderten in der Tat nicht
die proklamierte Formel gebraucht wird. 


Knuth wird davon so besessen,
da\ss  er sogar
die M\"oglichkeit ins Auge fa\ss te, die folgenden
Teile seiner B\"ucher \"uber die Kunst des Programmierens dann ohne
den Problembuchstaben zu machen. Er kann das nicht. Ich aber
kann das, und ich stelle an Sie die Frage: Welche Letter habe ich in 
diesem Artikel vermieden? Aus den ungef\"ahr 1000 Palindromen, die
mit dieser Letter beginnen, gebe ich in der n\"achsten Woche                           BATTU[S].\par
die zehn Spitzenexemplare. \par \sl Vrij Nederland 20.9.1980.     \par
translation into non-sigmatic German by rpr obtained from a shorthand
version of a structure-preserving translation (by owr iii) of the Dutch original.
\vfill \end